Podotherapie: Gesunde Füße für mehr Lebensqualität

Podotherapie ist eine spezialisierte Form der Fußtherapie, die sich auf die Diagnose, Behandlung und Prävention von Fußproblemen und ihre Auswirkungen auf den gesamten Körper konzentriert. Dabei wird der Fuß nicht nur isoliert betrachtet, sondern auch im Zusammenhang mit dem restlichen Bewegungsapparat.

Das Ziel der Podotherapie ist die Korrektur von unphysiologischen Bewegungsabläufen und die Wiederherstellung eines funktionellen Muskelgleichgewichts. Über die Spannungsregulation am Fuß wird eine Basis geschaffen, die auch darauf ausgerichtet ist, Fehlbelastungen in Gelenken, Muskeln und der Wirbelsäule zu minimieren.

 

Podotherapeutische Sohlen sind für alle Bereiche des Alltags und Sports einsetzbar.

In der Podotherapie werden propriozeptive (direkt an Muskel und Sehne), sensomotorische (indirekt über Gelenkstellung) und fazilitierende (biomechanisch lenkend, physiologisch bahnend) Wirkmechanismen kombiniert.

 

Es werden grundsätzlich 2 Arten von Sohlen angewendet:

Propriozeptive Sohlen

Flache Einlegesohlen mit 2-3 mm hohen Korkelementen aktivieren (über die Muskelspindeln) oder entspannen (über die Golgi-Organe) Muskeln am Fuß und Muskelketten am gesamten Bewegungsapparat. Ziel ist die muskuläre Korrektur der Fußstellung und Körperhaltung sowie die Regulation von Muskelspannungen am gesamten Körper.

 

Einsatzbereich: Alle Anwendungen des Alltags (Schule, Beruf, Freizeit)


Fazilitierende (Sport)-Sohlen

An den Fuß angepasste Einlegesohlen aus Weichschaum lenken die Abrollbewegung des Fußes. Ziel ist es falsche Bewegungsmuster zu physiologisch richtigen Bewegungen zu bahnen und den Bewegungsapparat vor Fehlbelastungen zu schützen.

 

Einsatzbereich: Situationen mit erhöhter oder spezifischer Belastung (Sport, hohe Arbeitsbelastung oder nach Verletzungen), bei ausgeprägter Fehlstatik und Kindern unter dem 6. Lebensjahr.



Anwendungsgebiete

Die Podotherapie kann bei einer Vielzahl von Fußproblemen und Erkrankungen unterstützen:

  • Fußfehlstellungen, wie Knick-, Senk-, Spreiz-, Platt- oder Hohlfüße
  • Hallux-Valgus Fehlstellungen
  • Vorfußschmerzen
  • Sehnenentzündungen
  • Plantarfasziitis
  • Fersenschmerzen (Fersensporn)
  • Knie- und Hüftschmerzen
  • Rückenschmerzen
  • Muskelschmerzen und Verspannungen am gesamten Bewegungsapparat (vom Fuß bis zur Nackenmuskulatur)
  • Muskelkrämpfe
  • Kopfschmerzen
  • Gangunsicherheiten, Gangstörungen
  • Beckenschiefstand
  • Funktionelle Beinlängendifferenz

Ablauf der Behandlung

Anamnese und Befund: Zu Beginn besprechen wir ausführlich Ihre Beschwerden und gehen auf Ihre individuelle Krankengeschichte ein. Anhand Ihrer Angaben plane ich die weiterführende Untersuchung.

 

Ganganalyse: Mithilfe von Videoaufnahmen wird Ihr Gang analysiert. Dies ermöglicht es eventuelle Auffälligkeiten, Gangmuster oder Fehlstellungen zu erkennen, die maßgeblich zu Ihren Beschwerden beitragen können.

 

Fußabdruck: Ein individueller Fußabdruck gibt Aufschluss über die Struktur Ihres Fußgewölbes und eventuelle auffällige Belastungszonen.

 

Körperliche Untersuchung: Durchführung von Mobilitäts- und Funktionstests, um Bewegungseinschränkungen und/oder muskuläre Defizite feststellen zu können.

 

Anpassung von maßgefertigten Einlagen: Basierend auf den gewonnenen Erkenntnissen werden für Sie maßgeschneiderte podotherapeutische Einlagen erstellt. Dabei werden die propriozeptiven Elemente direkt ausgetestet und die unmittelbaren körperlichen Reaktionen kontrolliert. Diese werden exakt an die Form Ihrer Füße angepasst und unterstützen Sie gezielt bei der Korrektur von Fehlstellungen und der Entlastung problematischer Bereiche.


Therapieverlauf

Der durchschnittliche Trainings- und Therapieverlauf durchläuft für gewöhnlich folgende Phasen:

 

Gewöhnung: Es dauert etwa 2 Wochen bis der Körper die neuen Informationen umsetzen kann und erste Erfolge spürbar werden.

 

Adaption: nach 6 - 12 Wochen sind bereits funktionelle Veränderungen messbar. Die propriozeptiven Elemente müssen nun überprüft und neu eingestellt werden.

 

Stabilisation: Der Trainings- und Lerneffekt wird nun über die nächsten 6 Monate gefestigt.

 

Release: Mit zunehmendem Therapieerfolg können die propriozeptiven Elemente über die nächsten 2 Jahre wieder Schritt für Schritt abgebaut werden. Kontrollen und Korrekturen sind dann in jährlichen Abständen empfohlen.


Wie komme ich zu podotherapeutischen Einlagen und was kosten sie?

Für die Anpassung bei mir in der Praxis benötigen Sie einen Verordnungsschein.

Die Einlagen selbst werden von einem Orthopädieschuhmacher gefertigt.
Falls Sie eine private Zusatzversicherung haben, benötigen wir einen extra Verordnungsschein für podotherapeutische Einlagen. 80% der Kosten der Einlagen werden dann von der privaten Krankenversicherung übernommen.

Die Preise der Einlagen variieren je nachdem, welches Modell Sie benötigen.